Emma hatte Ihre Familie verloren und war seitdem auf der Suche nach ihnen. Sie war ein junges Mädchen, das in einem Waisenhaus aufgewachsen war und keine Erinnerungen an ihre Eltern hatte. Doch sie spürte tief in ihrem Herzen, dass sie noch lebten und sie unbedingt finden musste.

Emma begann ihre Suche in der Stadt, in der das Waisenhaus lag. Sie fragte jeden, den sie traf, ob sie Informationen über ihre Familie hatten. Doch niemand schien etwas zu wissen. Enttäuscht und verzweifelt setzte sie ihre Suche fort.

Jahre vergingen und Emma gab die Hoffnung nicht auf. Sie reiste von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf und fragte immer wieder nach ihrer Familie. Manchmal wurde sie belächelt und manchmal wurde sie sogar ausgelacht. Doch Emma ließ sich nicht entmutigen.

Eines Tages erreichte sie ein kleines Dorf am Rande der Stadt. Sie war erschöpft und hungrig, aber sie wollte nicht aufgeben. Sie ging in die örtliche Kirche und betete zu Gott, dass er ihr helfen möge, ihre Familie zu finden.

Plötzlich hörte sie eine Stimme hinter sich. “Kann ich dir helfen, mein Kind?” Emma drehte sich um und sah einen älteren Mann mit freundlichen Augen. Sie erzählte ihm von ihrer Suche und ihrem Wunsch, ihre Familie zu finden.
Der Mann lächelte traurig. “Ich kenne deine Familie, mein Kind. Sie sind meine Nachbarn. Aber ich muss dich warnen, dein Vater ist schwer erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben.”

Emma spürte einen Stich in ihrem Herzen, aber sie war entschlossen, ihren Vater zu sehen, bevor es zu spät war. Der Mann führte sie zu ihrem Elternhaus, das von Trauer umhüllt war. Emma betrat das Zimmer ihres Vaters und sah ihn schwach und kraftlos im Bett liegen.
Sie setzte sich an seine Seite und hielt seine Hand. “Papa, ich bin hier. Ich habe dich gefunden.” Ihr Vater öffnete die Augen und lächelte schwach. “Meine tapfere kleine Emma, ich habe dich so sehr vermisst.”

In den letzten Tagen ihres Vaters blieb Emma an seiner Seite. Sie erzählte ihm von all den Abenteuern, die sie auf ihrer Suche erlebt hatte, und er erzählte ihr von ihrer Mutter und wie sehr sie sie geliebt hatte. Obwohl es eine kurze Zeit war, war es eine Zeit voller Liebe und Verbundenheit.

Schließlich verstarb ihr Vater in Emmas Armen. Sie war gebrochen vor Trauer, aber auch dankbar, dass sie ihn gefunden hatte und die Möglichkeit hatte, Abschied zu nehmen. Sie wusste, dass sie nun allein war, aber sie hatte auch die Gewissheit, dass sie ihre Familie gefunden hatte und dass ihre Liebe für immer in ihrem Herzen bleiben würde.

Emma kehrte zum Waisenhaus zurück, aber sie war nicht mehr das gleiche Mädchen wie zuvor. Sie hatte gelernt, dass Familie nicht immer Blutsverwandtschaft bedeutet, sondern die Menschen, die uns bedingungslos lieben und unterstützen. Und obwohl sie ihren Vater verloren hatte, wusste sie, dass sie immer einen Teil von ihm in sich tragen würde.
